1. Vorbereitungen
Zunächst muss die Platine für den HDC den richtigen Zuschnitt erhalten. Hierzu eignet sich eine kleine Tischkreis- oder Dekupiersäge.
Das benutzte Sägeblatt sollte möglichst dünn sein. Wer über solche High-Tech nicht verfügt kann auch zur Laubsäge mit Sägeblatt für
Metall greifen.
Das Aussägen muss mit hoher Präzision erfolgen, da die ersten Leiterplatten dicht am Platinenrand beginnen. Neben der Platine für den
HDC muss auch die kleine Platine, die später die RJ-45 Buchse aufnimmt ausgesägt werden. Ebenso müssen in den vier Ecken der HDC
Platine und eine Ecke bei der kleinen Platine herausgesägt werden um in das Gehäuse zu passen.
Zum Schluss mit einer groben Feile die Sägekanten säubern.
2. Einpassen der Platine in das Gehäuse
Bevor es an die Bestückung der Platine geht sollte geprüft werden ob die Platine nach dem Aussägen in das Gehäuse passt.
Viel Spiel in der Breite ist nicht vorhanden. Ein Millimeter reicht jedoch. An der langen Seite ist etwas mehr Platz vorhanden.
3. Bohren der Platine
Wenn man eine selbst hergestellte Platine hat kommt als nächstes das Bohren der Platine an die Reihe. Wer eine fertige Platine
hat kann sich diese Arbeit sparen.
Für die ICs, die ML10 Buchsen, die Buchsenleisten für das Display und die Kabelbrücken reichen 0,8 mm Bohrungen. Die LEDs und die
beiden Stiftleisten für die Jumper sowie die Löcher für die Potis benötigen 1 mm Löcher. Für die Taster bohre ich mit 1,5 mm. Je
nach Art des Drehgebers die Löcher bohren. Die Befestigung der RJ45-Buchse mit 2,5 mm und die Befestigung der beiden
Spannungsregler mit 3 mm bohren.
Bei den Bohrungen für die spätere Befestigung der RJ-45 Buchse besonders Vorsichtig sein, damit nichts abbricht oder ausreißt.
Um eine kleine Standbohrmaschine kommt man leider nicht herum. Auch sollten spezielle Hartmetallbohrer aus dem Eletronikfachhandel
verwendet werden. Diese sind zwar nicht kostengünstig leben dafür jedoch länger und weisen die erforderliche Präzision auf.
4. Einlöten der SMD Bauteile
Nun kann es an das Bestücken der Platine gehen. Für das Verlöten der SMD Bauteile braucht es etwas Übung. Wer das zum ersten Mal
macht, sollte sich einfach mal 50 SMDs der Baugröße 1206 umd 0805 und eine Lochstreifenplatine kaufen um ein bischen Übung zu bekommen.
Ich beginne bei jeder Platine immer mit den SMDs, weil die sonst leere Platine plan und fest auf der Arbeitsfläche liegt.
Wichtig ist ebenfalls ein dünnes SMD-Lot zu benutzen. Die Löttemperatur nicht zu niedrig wählen, da
man sonst zu lange auf der
Platine herumbrät statt zu löten.
Wird ein weißes Display verwendet muss der Widerstand R11 einen Wert von 33 Ohm besitzen. Bei einem grünen oder gelben Display 10 Ohm.
Bei den Widerständen R17-R21 und R12-R16 ist darauf zu achten, dass Typen mit 1% Toleranz verbaut werden.
Dann das linksseitige Pad verzinnen und danach das bereitgelegte Bauteil mit einer guten Pinzette auf das verzinnte Pad legen
und ausrichten.
Mit dem Lötkolben jetzt an der Kante des SMDs die Verzinnung wieder erhitzen und die erste Lötstelle ist geschafft. Liegt das
Bauteil nicht präzise, nochmals erhitzen und nachrichten.
Nachdem die erste Lötstelle ein paar Sekunden erkaltet ist das zweite Pad löten.Auch diese Lötstelle etwas erkalten lassen und
die erste Löstelle unter hinzugabe von etwas Lot sauber auslöten. Voila!
5. Einlöten der Brücken
Eine warhaft leidige Arbeit ist das Löten der Brücken. Wer seine Platinen industriell fertigen lässt kann sich auch diese Arbeit
sparen. Um Kurzschlüsse zu vermeiden die drei langen Brücken mit Isolierung verlegen. Und vor allem keine Brücke vergessen.
6. Die restlichen Bauteile
Nun die restlichen Bauteile einlöten. Bei der ML-Buchse darauf achten, dass dise wirklich plan auf der Platine aufliegt,
da sie später ein Stück vom Display überdeckt wird und nur 1 mm Platz zwischen den Bauteilen ist. Beim Löten der Buchselleisten für das Display, das Display auf diese aufstecken. Damit sind die Buchsen sauber ausgerichtet
und das Display verkantet später nicht. Die beiden Spannungsregler mit etwas Abstand zur Platine (eine Mutterbreite)
erst verschrauben, dann löten.
7. Die Taster kommen in die Platine
Bei den Tastern Reihe für Reihe vorgehen. Diese immer präzise ausrichten. Wenn mit 1,5 mm gebohrt wurde sitzen diese schön
stramm in den Bohrlöchern. Wirklich nach jedem Taster kurz von vorne und der Seite rüberschauen.
8. Ausrichten und einlöten der LEDs
Zum Löten der LEDs bereitet man sich einen kleinen Pappstreifen vor. Die LEDs sollen etwas 2 mm tiefer sitzen als die Taster.
Jetzt wie auf dem Bild LED für LED zunächst nur an einem Bein (am besten auf der Massefläche anlöten, dann bricht beim
ausrichten nicht das Lötauge auf der Leiterbahn aus). Dann den Pappstreifen vorsichtig entfernen. Die LED können jetzt gut in beide
Richtungen mit der Hand ausgerichtet werden. Immer an den Tastern orientieren und von zwei Seiten rüberschauen.
Dann das zweite Bein anlöten. Unbedingt auf die Polarität der LED-Anschlüsse achten. Mit den anderen Reihen genauso verfahren.
Zum Schluss die beiden LED für die Spannungsversorgung und den X-Bus einlöten. Mit dem Pappsteifen wieder für die gleiche
Einbauhöhe sorgen. Die Programmier-Led an der ML10 Buchse wird abgewinkelt und dem Gehäuse später ein Loch spendiert. Lieber
die Anschlussbeine etwas zu lang lassen als zu kurz. Die LED biegt sich dann schon hin (siehe zwei Bilder weiter.
9. Bohren des Gehäuses
Mit Eagle einen Ausdruck auf Papier machen. Diesen wie auf dem Bild innen in das Gehäuse kleben. Unbedingt vor dem Bohren
prüfen ob es seitenrichtig ist (Platine gegenhalten).
Zunächst mit 1mm alle Löcher für die Taster und die LED bohren. Alle Löcher von der innenseite bohren. Die Bohrmaschine langsam laufen
lassen, sonst brennt sich der Bohrer ins Gehäuse statt zu bohren. Dann für die Taster mit 3,5 mm und für die LED mit 3 mm bohren. Vorher
den Ausschnitt für die ML10 Buchse einsägen und wegfeilen und ein Loch für die Drehgeberachse bohren.
Ebenfalls die vier Ecken des Diplays mit Bohrungen kennzeichnen.
Jetzt den Papierausdruck wieder entfernen. Die Bohrlöcher mit einem 8 bis 10 mm großen Bohrer mit der Hand an der innenseite des Gehäuses
entgraten. Dazu mit wenig Druck mit 3-5 Umdrehungen die Bohrgrate entfernen (Keine Bohrmaschine benutzen)
Die Markierungslöcher für das Display mit einem Bleistiftstrich verbinden und aussägen. Auch hier hift wieder die gute alte Laubsäge.
Den Ausschnitt zunächst knapp bemessen. Den Rest erst mit grober Feile, den Feinschliff mit feiner Feile finalisieren. Immer wieder
die Platine einpassen. Hierfür die Schutzfolie auf dem Display belassen, damit es nicht verkratzt.
10. Befestigen der RJ-45 Buchse und des Drehgebers
Vor der Endmontage muss jetzt die kleine Platine mit der RJ-45 Buchse fertig gelötet werden. Dann vier kleine Drähte aud der
Unterseite der Platine anlöten und die kleine Platine in diese Anschlussdrähte einfädeln. Jetzt muss die Platine der Höhe nach ausgerichtet
werden. Ich verwende Schrauben 2 x 10 mm. Der Spalt zwischen den beiden Platinen sollte 6 mm betragen. Mit Gegenmutter entsprechend
ausrichten.
Vor dem Anlöten der vier Leitungen die Höhe durch seitliches Anlegen an das Gehäuse überprüfen. Alles fest verschrauben. Dann die
Lötungen vornehmen. Den Drehgeber einlöten. Der mechanische Drehgeber kann ohne weiteres auf der Platine verlötet werden. Der optische
Drehgeber muss mit Verbindungsdrähten wie auf dem Bild eingelötet werden. Auch die Gehäusebeine verlöten um dem Drehgeber
die mechanische Festigkeit zu geben.
Zum Schluss die Gehäuseaussparung für die RJ-45 Buchse herstellen und zwei Löcher bohren. Eines für die LED an der ML10 Buchse
eines für das Kontrastpoti.
Nun bleibt noch die ICs einzusetzen und die Programmierung des Controllers. Nicht vergessen die beiden Jumper einzusetzen
sonst hat die die Platine oder der Drehgeber keine Stromversorgung.
Ist nach dem Programmieren des Controllers auf dem Diplay alles schwarz oder alles nur weiß, muss zunächst der Kontrast
mit dem Poti eingestellt werden.
Hat man alles mit der nötigen Sorgfalt und Ruhe montiert, ist es geschafft.
Stand: 25.11.2019
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